Lernformen am KBZ

Blended Learning ist momentan in aller Munde. Doch wissen Sie, was sich genau dahinter verbirgt? Am KBZ wird Blended Learning seit Jahren gelebt: Als klares didaktisches Konzept, mit dem gewisse Lernschritte orts- und zeitunabhängig absolviert werden. Dominic Hassler führt im Interview Interessantes über den Ansatz aus, der in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Zürich weiterentwickelt wurde.

Wie sieht die Zukunft der Weiterbildungen aus?
Für die Erwachsenenbildung und generell für Weiterbildungen wird der Blended Learning Ansatz in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Insbesondere in Fachbereichen, in denen dies sinnvoll ist. Dazu gehören sicher wirtschaftliche Fachbereiche wie Rechnungswesen, Betriebswirtschaft und Ähnliches.

Was genau wird unter Blended Learning verstanden?
Je nach Institution wird etwas Anderes unter Blended Learning verstanden. Dies ergibt sich daraus, dass die Bedeutung des Begriffs nicht genau definiert ist.

"Blend" bedeutet auf Deutsch übersetzt "Mix". am KBZ wird darunter verstanden, dass ein Teil der Präsenzveranstaltungen nicht mehr vor Ort stattfinden, sondern asynchron von den Teilnehmenden erarbeitet werden. Die Teilnehmenden erhalten stattdessen didaktisch durchdachte Aufträge, die sie zu Hause selbstgesteuert erarbeiten sollen.

Die Stärke des Ansatzes ist, dass die Teilnehmenden die Aufgaben in ihrem eigenen Tempo erarbeiten können. Die Inhaltsvermittlung ist dadurch effizienter.

Was ist Ihre Aufgabe am KBZ?
Ich bilde Dozierende vom KBZ weiter. Dabei geht es darum, wie sie Blended Learning-Unterricht in ihrem Fachbereich umsetzen können und welche didaktischen Methoden oder digitale Tools dabei nützlich sein können.


Wie wird der Lernfortschritt der Teilnehmenden überprüft?
Dies ist stark abhängig vom Inhalt und von den Dozierenden. Das kann digital, beispielsweise mit einem Quiz, erfolgen. Da sehen die Dozierenden meistens live, wo die einzelnen Studierenden Schwierigkeiten haben und was problemlos gelingt. Sobald es nicht mehr um basale Grundkompetenzen geht, bearbeiten Studierende vermehrt ergebnisoffene Aufträge. Dann ist eine quantitative Auswertung schwierig und es müssen andere Auswertungsstrategien verfolgt werden.

Ein Beispiel dafür ist, dass nicht eine Musterlösung präsentiert wird, sondern die Studierenden tauschen sich in kleinen Gruppen über die offenen Aufträge aus. Die Dozierenden erhalten dadurch einen niederschwelligen Eindruck über die Fortschritte der Studierenden. Natürlich können sie auch von allen eine Arbeit abgeben lassen und darauf Feedback geben. Dafür reicht aber die Zeit oft nicht.


Was sind die Vorteile von Blended Learning für Teilnehmende?
Es macht Sinn, dass Studierende gewisse Inhalte zu Hause erarbeiten. Dabei geht es tatsächlich nicht darum die Präsenz zu reduzieren, sondern sie aufzuwerten. In den Präsenzveranstaltungen soll das gemacht werden, wofür es sich lohnt, vor Ort zu kommen.

Ein Vortrag der Dozierenden könnte durchaus als vertonte PowerPoint zu Hause gehört werden. Ein Austausch mit Beispielen kann hingegen kaum zu Hause stattfinden. Auch anspruchsvolle Aufgaben, bei denen Studierende möglicherweise anstehen, könnten besser vor Ort begleitet werden. Zumindest ein Teil des Inputs wird beim Blended Learning in die Heimarbeit ausgelagert– zu Gunsten von aktivem Lernen, Austausch oder Gruppenarbeiten vor Ort. Dies hat das Potenzial, den Unterricht effizienter zu gestaltet.


Was gefällt Ihnen persönlich am besten an Blended Learning?
Mir gefällt am besten, dass die Studierenden viel weniger passiv in den Bänken sitzen, während ich versuche mein Wissen weiterzugeben, sondern sich selbst aktiv mit den Fachinhalten befassen. Das soll nicht heissen, dass ich gar keine Inputreferate mehr mache. Aber diese sind kürzer und fokussierter als früher.

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